Die dadurch gewonnenen Flächen sind über Jahrzehnte von der Wassergenossenschaft Bleistätter Moor intensiv landwirtschaftlich genutzt worden. So gelangten ausgeschwemmte Dünge- und Pflanzenschutzmittel ohne Filterwirkung in den Ossiacher See, was die Wasserqualität speziell in der Ostbucht immer mehr verschlechterte, bis hin zu stark vermehrtem Algenwachstum. Auch durch die Tiebel gelangten viele Nährstoffe in den See. Mit der Sanierung und Flutung des westlichsten Teiles des Moores hat sich die gewässerökologische Qualität des Sees bereits stark verbessert.
Die Tiebelmündung und angrenzende Flächen waren schon seit Jahrzehnten Naturschutz- bzw. Landschaftsschutzgebiet. 2002 erfolgte die Nominierung als Natura 2000-Gebiet und wurde schlussendlich als Europaschutzgebiet Tiebelmündung verordnet. Neben dem nördlichen ist nunmehr auch das südliche Flutungsbecken als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen.
Mit Ferngläsern ausgestattet durchstreiften die 2 AHW und die 3 AHW Anfang Mai gemeinsam mit der Naturführerin und Ornithologin Mag.a Ulrike Knely dieses Landschaftsschutzgebiet am Ossiacher See. Wegen der etwas unsicheren Wetterlage und der Brutzeit zeigten sich nicht so viele Vogelarten wie sonst, trotzdem boten sich einige sehr interessante Anblicke, ganz zu schweigen von der malerischen, unberührten Natur. Wir wurden von einem fulminanten Froschkonzert empfangen und es präsentierten sich mehrere Reiherarten, Biber, Störche beim Brüten, der Kleiber beim Nestbau, verschiedene Entenarten, unzählige Schwäne und vieles mehr. Zusätzlich erfuhren wir einiges über die typische Flora eines Moors und die weniger erfreulichen Neophyten, die sich durch die Klimaerwärmung bei uns ausbreiten.
Fazit: Ein wirklich schützenswertes Stück Natur, das sich leicht erreichbar, direkt vor unserer Haustüre befindet und immer einen Ausflug wert ist!